Bürger reden mit: zu Besuch beim Heimat & Geschichtsverein

 

 

Jüngst waren die „Bürger für Obertshausen“ zu Besuch beim Heimat- und Geschichtsverein im Werkstatt-Museum Karl-Mayer-Haus. Während einer Führung durch das Gebäude präsentierte die Vorsitzende des HGV Melitta Matthes die Ausstellungsräume und erläuterte die einzelnen Exponate. Ebenso wurden die interessierten Besucher auch durch Büro- und Lagerräume geführt, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind. Hier boten sich den Besuchern teilweise erschreckende Bilder: Risse im Putz, Wasserflecken an den Wänden, marode einfachverglaste Fenster, eine falsch herum eingebaute Ausstiegsklappe für den Schornsteinfeger und einige andere Unzulänglichkeiten. „Wir haben den Eigentümer des Karl-Mayer-Hauses, die Stadt Obertshausen, schon mehrfach auf diese Missstände hingewiesen. Passiert ist bis jetzt nichts“, so die Vorsitzende Matthes. Generell scheint die Stadtverwaltung an der Kommunikation mit dem HGV kein ausgeprägtes Interesse zu haben. Matthes führt weiter aus: „Karl Mayer hat dieses Gebäude damals der Stadt Obertshausen geschenkt, mit der Prämisse, dort ein Museum einzurichten und die Würde des Hauses zu wahren. Der Heimat- und Geschichtsverein ist der Hauptnutzer des Hauses. Allerdings wissen wir bis heute nicht, in welcher rechtlichen Lage wir uns befinden. Hinsichtlich der Rechte und Pflichten bei der Nutzung des Gebäudes und auch versicherungstechnisch kennt niemand von uns den Status quo. Mir ist unverständlich, warum – auch nach mehrfacher Nachfrage – die Stadtverwaltung uns hier nicht aufklären möchte? Es existiert auch noch immer kein Nutzungsvertrag. Wir bewegen uns sozusagen in einem rechtsfreien Raum. Dieser Zustand ist unhaltbar.“ Die „Bürger“ wurden darüber informiert, dass der Heimat-und Geschichtsverein von Anfang an bei der Planung mit eingebunden war. Er füllt das Haus seit dem mit Leben. Durch die Möglichkeit der Veränderung und Ergänzung der „ständigen“ Ausstellungen, aber auch durch Wechselausstellungen und handwerkliche Vorführungen sowie durch Vorträge, Lesungen, musikalische Darbietungen usw. verwirklicht der Verein das Konzept des „Werkstatt-Museums“ seit fast 24 Jahren mit Erfolg. Natürlich sprachen die „Bürger“ mit dem HGV auch über die Kommunalpolitik und thematisierten den CDU-Antrag, welcher für die Verbesserung der Akustik im Vortragsraum 3500 Euro im Haushalt vorsah und bei der letzten Stadtverordnetenversammlung von „Bürgern“, SPD und Grünen abgelehnt wurde. „Mit unserem Vorstand hatte im Vorfeld niemand darüber gesprochen. Es wurde nichts mit uns abgestimmt. Momentan gibt es wirklich vordringlichere Probleme, die beseitigt werden müssen.“ so Matthes. Mit über 100 Mitgliedern, einer engagierten Vorstandsspitze sowie stets gut besuchten Ausstellungen und Vortragsreihen steht der HGV auf guten Füßen. Matthes erklärt „Die allgemeine Resonanz ist gut. Gerne würden wir auch vermehrt Schulklassen bei uns begrüßen. Wir haben hier in unserem Museum die Möglichkeit, Stadtgeschichte greif- und erlebbar zu machen. Das empfiehlt sich geradezu für den Geschichtsunterricht“.