"Bürger" suchen Lösungen am Streetballplatz

„Gebranntes Kind scheut das Feuer“, weiß der Volksmund. Nur zu verständlich ist die Zurückhaltung einiger Anwohnerinnen und Anwohner der Vogelsbergstraße, sich auf einem Foto zu zeigen. Diese hatten in einem Zeitungsartikel im vergangenen Jahr offen ihren Unmut über spätabendliche und teilweise bis über Mitternacht hinausgehende Lärmbelästigungen geäußert.

Ort des Verdrusses ist der im letzten Jahr eröffnete Streetballplatz auf dem ehemaligen Festplatz an der Vogelsbergstraße. Von anonymen Anrufen bis hin zu Morddrohungen reiche die Palette der Belästigungen nach dem Zeitungsartikel, so die Schilderung einiger Betroffener.

 

Laura Schulz, Fraktionsvorsitzende der Bürger für Obertshausen, startete einen Versuch, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Rund 30 Anwohnerinnen und Anwohner trugen bei einer Vor-Ort-Begehung der Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales der Stadt Obertshausen, die zugleich Landtagsdirektkandidatin der FREIE WÄHLER Hessen ist, ihren Unmut, aber auch ihr Verständnis für die Kinder und Jugendlichen, vor.

„Wir freuen uns ausdrücklich, dass die Kinder und Jugendlichen sportlich aktiv sind und etwas Sinnvolles in ihrer Freizeit tun“, sagte eine Teilnehmerin. „Kein Verständnis jedoch haben wir für die spätabendliche Zweckentfremdung des Platzes sowie die starke Lärmbelästigung am Tag, die vermeidbar wäre.“

 

Moniert wurde von Vielen die Beschaffenheit des Platzes, der für eine sportliche Betätigung völlig ungeeignet sei. Pflastersteine statt eines einsatzgerechten und lärmschluckenden Tartanbodens verursachten nicht nur unnötigen Lärm bei den Ballspielen, sondern schädigten auch die Gesundheit der Kinder. „Bei einem Sturz auf den Steinpflasterboden sind Schürfwunden noch das geringste Verletzungsrisiko“, sagte ein Teilnehmer, dessen Sohn den Platz tagsüber gelegentlich selbst nutzt.

„Der Umzug des Basketballkorbs, erweitert um einen hohen Schutzzaun, am Rand der Vogelsbergstraße würde akustische Entlastung versprechen und verhindern, dass die Bälle regelmäßig in unseren Gärten landen“, ergänzte eine weitere Teilnehmerin. Am Bolzplatz und damit fast mitten in der Stadt würde regelmäßig Rauschgift umgeschlagen, beobachteten weitere Anwohner.

 

Im Dezember 2022 wurden die Anwohner informiert, dass die Beschwerden zwar ernst genommen werden, jedoch lediglich ein Ballfangzaun geplant wird. "Dies kann nur eine Zwischenlösung sein", so ein Anwohner und ärgert sich wie lange so etwas dauert. Die Anwohner haben allerdings die Befürchtung, dass diese Maßnahme zeigt, dass bei der Stadt der Wille fehlt, ernsthaft nach Lösungen zu suchen, obwohl es diese geben würde.

Einige Anwohner brachten zum Ausdruck, dass sie von dem Bürgermeister enttäuscht seien. "Er hat auch in unserem Wohngebiet viele Wähler gehabt und er wollte mit seinem Politikstil den Bürgern zuhören."  

 

Laura Schulz sieht eine Möglichkeit, dass in der nächsten Stadtverordnetenversammlung einen Antrag eingebracht werden kann, mit dem geprüft werden soll, wie teuer die Verlegung des Basketballkorbs an den Rand der Vogelsbergstraße tatsächlich ist. Darüber hinaus griff Laura Schulz die Forderung auf, dass der Boden im Spielbereich ausgetauscht und eine vollständige Umzäunung mit verschließbaren Toren eingerichtet werden solle, die die Nutzung auf die vorgegebene Zeit zwischen 8 Uhr und 21 Uhr gewährleistet.